Man muß nicht weit von Hamburg aus reisen, um eine kleine Kunst- und Naturidylle vorzufinden. Die Rede ist von dem Skulpturenpark Gerisch , einer Stiftung in Neumünster, nur etwa eine knappe Stunde von Hamburg entfernt.
Die Stiftung wurde im Jahr 2001 von Brigitte und Herbert Gerisch, die auch vor Ort leben, gegründet. Das Stifterpaar hatte 2002 begonnen, eine auf jährlichen Zuwachs konzipierte Skulpturensammlung aufzubauen, die in dem drei Hektar großen Landschaftspark integriert ist. Der Bestand zählt derzeit (Stand Juli 2012) 22 Skulpturen, darunter Arbeiten von international bekannten Künstlern wie u.a. Ian Hamilton Finlay, Markus Lüpertz, Horst Antes, Magdalena Abakanowicz, Mimmo Paladino, Olaf Nicolai, Bogomir Ecker und Carsten Höller.
Das ehemalig private Gelände ist im Stil eines englischen Landschaftsgartens angelegt. Auf verschlungenen Wegen und über kleine Holzbrücken wandelnd oder auf versteckten Bänken verweilend, lassen sich Kunst und Kultur aufs angenehmste genießen. Mit viel Glück, wie wir es hatten, führt die Stifterin Brigitte Gerisch selbst über das Gelände.
Zur Stiftungsanlage und seinen Gebäuden zählt die Villa Wachtholz, ein historischer Landhausgarten (beide denkmalgeschützt) sowie die Gerisch-Galerie samt eines weiteren Gartengrundstücks. Das stimmungsvolle Gartenkunstwerk des frühen 20. Jahrhunderts mit seinen rahmenden Baumalleen, sich öffnenden grünen Räumen und Natursteinmauern wurde 1925 von dem freiberuflichen Gartengestalter der ersten Generation Harry Maasz gestaltet. Er begriff den sogenannten Reformgarten als Bestandteil der vorgefundenen Landschaft, wobei ihm die Verschmelzung von Garten und Landschaft sehr wichtig war. Nach umfassenden Restaurierungsarbeiten an Villa und historischem Garten nahm die Stiftung 2007 ihren regulären Ausstellungsbetrieb auf. Künstlerischer Leiter ist seitdem der in Schleswig geborene Dr. Martin Henatsch. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, Neumünster als neuen Ort der Kunst zu etablieren.
Das Angebot der Stiftung umfasst ebenso kulturelle Veranstaltungen, Lesungen, Konzerte und Podiumsdiskussionen. Das Café der Villa Wachtholz ist übrigens nach dem Gartengesalter Harry Maasz benannt und lädt nach Naturspaziergang und Kunstgenuss zum Besuch ein. Wir kommen wieder!